Themen und inhaltliche Schwerpunkte
Grundlagen und Schwerpunktmodule
Grundlagen und Fachwissen werden an den Kurstagen mit Beispielen praxisbezogen vermittelt und vertieft. Die theoretischen Grundkenntnisse erarbeiten die Teilnehmenden anhand von Büchern, Artikeln und Kursunterlagen. Aktuelle Herausforderungen von Praxissituationen der Teilnehmenden werden im Lehrgang laufend besprochen und einbezogen.
Der Lehrgang im Überblick
Schwerpunkte der Module
Modul A: Grundlagen, Familien- und Menschenbilder
- In eine neue Gruppe resp. Familie kommen
- Familienbilder, Herkunftsfamilie – heutige Familie
- Reflexion der Motivation, ein Pflegekind aufzunehmen
- Ressourcen, eigene Biografie und Familiengeschichte
- Menschenbild: Glaube, Religion und Spiritualität
Modul B *: Entwicklungspsychologie und beziehungsstärkende Pädagogik (einzeln buchbar)
- Entwicklungspsychologische Grundlagen, Schutz- und Risikofaktoren, Resilienz
- Geschwister und Rivalität
- Beziehungsstärkende Pädagogik: Was hilft im Alltag? Welche Erziehungsmodelle unterstützen uns? Beziehung der eigenen Kinder zu den Pflegekindern. Loyalität und Zugehörigkeit
Modul C: Kommunikation im Alltag von Pflegefamilien
- Kennenlernen verschiedener Kommunikationsmodelle, Ich-Botschaften, gewaltfreie Kommunikation u.ä.
- Umgang und Kontakt mit den Herkunftsfamilien
- Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen
- Kommunikation mit den involvierten Fachpersonen
Modul D *: Psychopathologie und bindungssensible Pädagogik (einzeln buchbar)
- Bindung und Bindungsstörung
- Posttraumatische Belastungsstörung, traumasensible Pädagogik
- Psychopathologie, Diagnostik und Therapie
- Entwicklung und Entwicklungsstörungen, Traumapsychologie und bindungssensible Pädagogik
- Themen wie Sexualität, Pubertät, Suchtverhalten, je nach Interesse der Teilnehmenden
Modul E *: Ressourcenorientierte Biographiearbeit, Rituale und Kreativität (einzeln buchbar)
- Biographiearbeit mit Pflegekindern, Methoden und Zugänge
- Thematisieren der Biografie der Pflegekinder
- Haltung gegenüber der Herkunftsfamilie der Pflegekinder
- Familienrituale, Kreativität
Modul F: Qualitätsentwicklung und Ausblick
- Erziehungs- und Verlaufsberichte schreiben
- Rechtliche Grundlagen im Pflegekinderbereich
- Zusammenarbeit mit Behörden, Institutionen und Fachpersonen
- Abschied nehmen mit Pflegekindern
* Die Module B und D (mit je 4 Kurstagen) und das Modul E (mit 2 Kurstagen) können einzeln gebucht werden.
Persönliche Auseinandersetzung
- Reflexion der eigenen Entwicklung in Bezug auf die Arbeit als Pflegemutter/Pflegevater
- Rolle und Aufgabe als Pflegemutter/Pflegevater
- Umgang mit komplexen Situationen
- Haltung gegenüber der Herkunftsfamilie des Pflegekindes
Methodik und Praxisbezug
Der Lehrgang ist prozessorientiert. Die Inhalte werden durch Inputs, Übungen, Selbststudium und in Kleingruppen erarbeitet. Die Teilnehmenden reflektieren unter Anleitung konkrete Situationen und Problemstellungen aus dem Alltag der Pflegefamilie und entwickeln neue Lösungsansätze.
Zielgruppen
- Pflegemütter und Pflegeväter, die aktuell ein Pflegekind betreuen
- SOS-Pflegemütter und -Pflegeväter
- Pflegemütter und Pflegeväter, die praktische Erfahrung in der Fremdbetreuung haben und kurz vor der Aufnahme eines Pflegekindes stehen
- Partner/innen von ausgebildeten sozialpädagogischen oder heilpädagogischen Pflegemüttern oder Pflegevätern
- Adoptiveltern
Dauer und Form
Der Lehrgang umfasst 16 Ausbildungstage, verteilt auf sechs Schwerpunktmodule und dauert 1 1/4 Jahre. Für Vor- und Nachbereitung der Kurstage, Lerngruppentreffen und E-Learning wird mit ca. 100 bis 150 Stunden (ca. 8 Stunden pro Monat) für Selbststudium gerechnet.
Gruppengrösse
16 bis 20 Teilnehmende
Abschluss und Zertifizierung
Das Gelernte aus dem Lehrgang (sechs Schwerpunktmodule) wird überprüft und mit zwei schriftlichen Arbeiten vertieft.
Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs und dem Nachweis einer regelmässigen Teilnahme erhalten die Teilnehmer*innen das Zertifikat der Schule. Dieser Abschluss berechtigt anschliessend zur Anmeldung in den verkürzten Vorbereitungslehrgang an unserer Schule für Sozialbegleitung zum eidgenössisch anerkannten Beruf „Sozialbegleiter/in mit eidg. Fachausweis“ in der höheren Berufsbildung, Tertiärstufe B.