Arbeitgeber Forum 2022

Montag, 31. Oktober 2022, 15 bis 17.30h mit Apéro

Ziele der Veranstaltung

Praxiscoaches* und Vorgesetzte von Studierenden kennen die Neuerungen in unserem Curriculum Ausbildung Sozialbegleitung und haben sich mit dem neuen Berufsbild auseinandergesetzt. Erfahrungen sind ausgetauscht und neue Praxiscoaches* sind in ihre Aufgabe eingeführt.

Weitere interessierte Fachpersonen aus den Arbeitsfeldern der Sozialbegleitung und Verantwortliche von Praxisorganisationen sind ebenfalls herzlich eingeladen am Arbeitgeber-Forum teilzunehmen.

Unser Programm am 31. Oktober 2022

ab 14.45 h Eintreffen der Gäste an der Schule für Sozialbegleitung
15.00 h Begrüssung durch Brigitte Meier, Geschäftsführerin
15.10 h Input zu den Neuerungen im Curriculum Ausbildung Sozialbegleitung sowie zum Berufsbild Sozialbegleiter*in mit eidg. Fachausweis
15.30 h Gespräche in Gruppen nach Wahl:
• Erfahrungsaustausch zur Aufgabe als Praxiscoach*
• Einführung für neue Praxiscoaches* : Aufgaben, Erwartungen der Schule usw.
• Berufsbild und Abgrenzung zu anderen sozialen Berufen
16.45 – 17h Quintessenz und Abschluss im Plenum
Ab 17.00h Apéro und Austausch untereinander


* Mit dem neuen Curriculum wird die bisherige Bezeichnung der
Praxisbegleiter*in neu Praxiscoach genannt.

Anmeldung

Wir danken Ihnen für Ihre Anmeldung bis spätestens 15. Oktober 2022.


Kurzinterview Arbeitgeber*in

«Die Sunestube des Sozialwerks Pfarrer Sieber – ein Ort, wo bewegte Leben gut begleitet
werden…»
Das Sozialwerk Pfarrer Sieber (SWS) ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Obdachlosen- und Suchthilfe in der Stadt Zürich. Das SWS bietet Menschen in Notsituationen eine Vielzahl an Angeboten und Unterstützungsmöglichkeiten an. Sozialbegleiter und Sozialbegleiterinnen sind als Berufsgruppe fester Bestandteil unseres Sozialwerks.

Das Gassencafé Sunestube an der Ecke Militär-/Langstrasse bildet seit vielen Jahren Sozialbegleiter/innen der Schule für Sozialbegleitung aus. Leiterin der Sunestube und der
aufsuchenden Gassenarbeit ist Christine Diethelm.

Warum bilden Sie Sozialbegleiter*innen aus?
Die erlernten Kompetenzen, wie z.B. die lebensweltorientierte Beziehungsgestaltung, passen sehr gut zu den Anforderungen und dem Leistungsauftrag unseres Berufsalltags.

Wir sind deshalb daran interessiert, das Berufsbild der Sozialbegleiter*in zu stärken. Dazu gehört das Anbieten eines Ausbildungsplatzes und das Anstellen von ausgebildeten Sozialbegleiter*innen.

Welche Aufgaben/Tätigkeiten übernimmt die Sozialbegleiter*in ihrem Betrieb?
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Betreuungs- und Beratungsarbeit der Klient*innen im Gassencafé. Kontakte reichen von alltäglichen Gesprächen bis hin zu Beratungsprozessen, in denen Klient*innen längerfristig durch eine Bezugsperson begleitet werden. Dies geschieht stets und bewusst in einer niederschwelligen Form und orientiert sich an der Lebenswelt unserer Gäste. Neben der Beziehungsarbeit stehen aber auch die materielle Unterstützung und die soziale Teilhabe im Fokus unserer Arbeit. Dazu gehören, die Versorgung mit Kleidung und Verpflegung sowie ein Angebot von Aktivitäten.

Wo sehen Sie den Unterschied zur Sozialarbeit und Sozialpädagogik?
Die Sozialbegleitung zeichnet sich durch einen ausgesprochenen Praxisbezug zur Lebenswelt der Klient*innen aus. Dies weil die Sozialbegleiter*innen viele Stunden pro Tag mit unseren Gästen verbringen. Wir haben grundsätzlich keinen pädagogischen Auftrag. Unsere Sozialbegleiter*innen leisten Begleitarbeit, während eines Beratungsprozesses der Sozialarbeit und ergänzen die Sozialarbeit insbesondere bei psychosozialen Themen.

Wie werden Sie bei der Ausbildung von der Schule unterstützt?
Zweimal pro Jahr bietet die Schule einen Austausch an. Die Begleitperson oder Studierenden besucht den Betrieb zu Beginn der Ausbildung. Zudem steht die Schule jederzeit bei Fragen und Unklarheiten zu Verfügung.

Wo sehen Sie den Beruf der Sozialbegleitung im 2026?
Als Sunestube und als Stiftung setzen wir bewusst auf die Anstellung von Sozialbegleiter*innen, da wir überzeugt sind, dass viele unserer Gäste bzw. Klient*innen die direkte Beziehung auf Augenhöhe sowie die praktische Begleitung im Alltag brauchen. Sozialbegleitung sehen wir als wichtige Ergänzung zu der Arbeit, welche Sozialpädagog*innen, Sozialarbeitende und Psycholog*innen leisten. Unsere niederschwelligen Angebote sind das ideale Umfeld für eine direkte und unmittelbare Begegnung mit Menschen am Rande der Gesellschaft. Für uns wird wohl im Jahr 2026 mehr denn je gelten, dem Menschen in seiner Lebenswelt zu begegnen und ihn dort zu begleiten.


Interview zur Verabschiedung von Sonja Dittli, unserer Leiterin Administration

Nach fünfjähriger Tätigkeit als Leiterin Administration wirst du im Mai 2022 unsere Schule verlassen. Welche Erlebnisse und Begegnungen waren für dich während der Zeit an unserer Schule am eindrücklichsten?
Es hat mir immer Freude gemacht im Team zu arbeiten - sei es im Schulteam, im kleinen Administrationsteam oder in Projektteams. Eindrucksvoll ist es zu erleben, wie alle am
selben Strick ziehen und dieselben Ziele verfolgen und wir uns dabei gegenseitig unterstützen und bestärken. Besonders imponiert hat mir die Entscheidungsfreudigkeit und
die Effizienz in der Umsetzung. Gemeinsame Beschlüsse konnten zeitnah realisiert werden und ich hatte immer den Eindruck, etwas bewirken zu können.

Was hat sich während deiner Zeit an unserer Schule am meisten verändert?
Es sind Veränderungen, welche nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Wir haben ein modernes Schulverwaltungssystem evaluiert, migriert und eingeführt. Dieses System erleichtert uns die tägliche Arbeit in der Administration wie auch im Unterricht. Von den Personaldaten der Studierenden und Mitarbeitenden, über die Stundenpläne und Fächer bis zur Absenzenkontrolle und den Resultaten der Lernkontrollen – all diese Informationen werden im System einheitlich verwaltet. Die Rechnungsstellung und Zahlungskontrolle erfolgen ebenfalls über diese Software. Dann haben wir seit Januar 2021 die Lernplattform moodle.sozialbegleitung.ch in Betrieb. Auch da gab es Entwicklungsarbeit und Einführungsaufgaben zu meistern.

Hattest du eine Lieblingstätigkeit? Und welche Aufgabe war für dich am wenigsten erfreulich?
Am meisten habe ich den persönlichen Kontakt mit den Studierenden und Lehrpersonen geschätzt. Der offene und von kollegialem Respekt geprägte Umgang untereinander ist
eine erlebbare Stärke unserer Schule und prägt die familiäre Atmosphäre. Weniger Freude hatte ich, wenn ich Studierende, welche ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachgekommen sind, darauf ansprechen musste und Vereinbarungen nicht eingehalten wurden. Dies kam glücklicherweise nur selten vor.

Du hast dich entschieden dich frühzeitig pensionieren zu lassen. Wie sehen deine Pläne aus?
Ich werde diesen Sommer vermehrt reisen und in der Natur unterwegs sein. Auch freue ich mich darauf wieder mehr Freiraum für kreative Tätigkeiten zu haben. Konkrete Pläne
mache im Moment nicht, denn ich will mir Zeit geben und vielleicht auch mal Langeweile aushalten, damit Neues entstehen kann. Der Schule für Sozialbegleitung, dem Vorstand
und dem ganzen Team wünsche ich für die Zukunft alles Gute und bin sicher, dass mit Diana Rychener eine passende Nachfolgerin eingestellt wurde.


Liebe Sonja, ich danke dir herzlich für dein grosses Engagement in den letzten fünf Jahren an unserer Schule. Du hast unsere Studierenden und Dozierenden jederzeit mit viel Geduld und sehr zuvorkommend unterstützt. Für deine Zukunft wünsche ich dir alles Gute und viel Freude.
Brigitte Meier, Geschäftsführerin


Referat: (K)Ein Dach über dem Kopf – Zwiegespräch zur Obdachlosigkeit

(K)Ein Dach über dem Kopf – Zwiegespräch zur Obdachlosigkeit

Urs Schwab (Fachbereitsleiter Notschlafstelle Luzern, Verein Jobdach Luzern) und
Ady Baur-Lichter (Lehrgangsverantwortlicher Schule für Sozialbegleitung) kommen ins
Gespräch mit den anwesenden Mitgliedern und Sozialbegleiter*innen.

Wann:
Donnerstag, 02. Juni 2022 von 18:15 – 19:15 Uhr
Wo:
Schule für Sozialbegleitung, Ausstellungsstrasse 36, 8005 Zürich

Themenschwerpunkte:
Menschen in der Obdachlosigkeit

  • unterliegen vielen Vorurteilen und Verurteilungen
  • erleiden eine «Geborgenheitskrise»
  • suchen echte, unverfälschte und verlässliche Beziehungen
  • sind in der kurzfristigen Kontaktaufnahme äusserst ehrlich und unverfälscht

Die Arbeit mit Menschen in der Obdachlosigkeit ist in der gesellschaftlichen Bedeutung ohne Prestige

Eingeladen sind:
Mitglieder des Vereins Schule für Sozialbegleitung sowie Studierende der Ausbildung Sozialbegleitung und Teilnehmende der Lehrgänge Migrationsfachperson und Pflegeeltern
Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos.